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Los geht's

Mehr heimische Hülsenfrüchte: Ackerbohnen und Körnererbsen

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Das Forschungsprojekt

Bohnen, Erbsen und Linsen sind eine tolle Eiweißquelle für Mensch und Tier. Doch warum stammt nur ein Bruchteil aus Deutschland? Wie schützen heimische Hülsenfrüchte unsere Umwelt? Und wie machen wir den Menschen Ackerbohnen und Körnererbsen schmackhaft ?

Wir nehmen Sie mit auf eine bunte Reise vom Acker über den Hühnerstall und die Backstube bis zum leckeren Bohnenpüree aus Ihrer eigenen Küche.
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Hülsenfrüchte aus Deutschland lösen viele Probleme unserer Zukunft auf einen Streich: Sie liefern wertvolles pflanzliches Eiweiß, ohne die CO2-Bilanz zu belasten. Sie produzieren ihren eigenen Stickstoffdünger. Und als Insektenfutter sichern sie das Überleben von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen.

Höchste Zeit also, dass wie in alten Zeiten wieder mehr heimische Bohnen und Erbsen den Weg auf unsere Äcker und Teller finden. Wie die Wintererbsen auf diesem Foto. Sie sind nicht nur bestes Tierfutter, sondern Basis für neuartige Lebensmittel und köstliche Gerichte. Und zusammen mit Triticale wachsen sie sogar als "Gemenge" - ein erfolgversprechendes Modell für die Zukunft.


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Hülsenfrüchte sind im Trend, doch in Deutschland wachsen sie nur auf zwei Prozent der Ackerflächen. Das möchte das Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne (DemoNetErBo) ändern. Es widmet sich gezielt den Ackerbohnen und Körnererbsen und vernetzt Landwirt*innen und Verarbeiter*innen. So können sie ihre Erfahrungen von der Sortenwahl bis zur Vermarktung austauschen und ganz praktisch voneinander lernen.

Dieses Wissen wird innerhalb und außerhalb der Branche durch intensive Öffentlichkeitsarbeit verbreitet - auch auf der Nachfrageseite als Treiber für ein wachsendes Angebot.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen der BMEL-Eiweißpflanzenstrategie gefördert und die Durchführung vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betreut und begleitet.


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Landwirtschaft und Umwelt

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Hülsenfrüchte sind die einzigen Pflanzen, die ihren
eigenen Stickstoffdünger produzieren. Die im Boden lebenden Knöllchenbakterien docken an den Wurzeln an. In ihren Knöllchen sammeln sie den Stickstoff aus der Luft und wandeln ihn in Dünger für die Pflanze um. 

So braucht es keinen mineralischen Stickstoffdünger extra. Das ist gut für das Klima, denn dessen Herstellung verbraucht sehr viel Energie.

Nach der Ernte verbleiben sogar noch Stickstoffreste im Boden und stehen für die nächste Kultur zur Verfügung.
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Ackerbohnen

Hülsenfrüchte sind eine spannende Zutat für Grundnahrungsmittel wie Brot und Nudeln. Sie verleihen ihnen eine Extra-Portion Eiweiß und Ballaststoffe. Besonders gut passen Ackerbohnen und der eher trockene Dinkel zusammen. Im Verhältnis 40 : 60 ergeben sie ein saftiges Brot, das sich lange hält.

Wie sich Ackerbohnen auch als Zutat und Tierfutter etablieren lassen, zeigt der Verein Rheinische Ackerbohne. Sein Erfolgsrezept: Ein intensiver Austauch zwischen Landwirten und Lebensmittelherstellern und viel Öffentlichkeitsarbeit. So gibt es in der Region heute nicht nur mehrere Bäckereien, die Brote mit Ackerbohnen backen, sondern auch Milch, Eier oder Wurst mit Ackerbohnen-Logo.




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Ackerbohnen (Vicia faba) sind nicht zu verwechseln mit Bohnen der Gattung Phaseolus. Zu letzterer zählen Gartenbohnen wie Busch- und Stangenbohnen als frisches, grünes Gemüse oder getrocknet als Hülsenfrüchte in Eintöpfen. Gartenbohnen dürfen nicht roh gegessen werden. Sie enthalten das giftige Eiweiß Phasin, das erst durch das Erhitzen beim Kochen inaktiv und damit unschädlich wird.

Ackerbohnen, auch als Dicke Bohnen, Sau- oder Puffbohnen bekannt, enthalten nur sehr wenig Phasin. Eingeweichte und pürierte Ackerbohnen dürfen daher auch ungekocht verarbeitet werden, zum Beispiel als köstliche Alternative zu Kichererbsen in Falafel. Viele weitere Informationen zu Hülsenfrüchten gibt es auch auf bzfe.de


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In Italien ist Ackerbohnen-Püree (Fave) mit gedünsteten Zwiebeln eine Delikatesse. "Sofort danach ist das Leben anders", schreibt Cecilia Antoni auf ihrem Blog beanbeat. Dort präsentiert sie tolle Rezepte mit Ackerbohnen und anderen traditionellen Hülsenfrüchten sowie warenkundliche Informationen.

Rezept für 2 Personen (Cecilia Antoni):
  • 100 g getrocknete, geschälte Ackerbohnen oder 150 g ungeschälte Ackerbohnen
  • 1 Lorbeerblatt
  • optional: 100 g Kartoffeln
  • 1 rote Zwiebel
  • 4 El Olivenöl
  • 2 El Weißweinessig
  • Salz & Pfeffer
  1. Die Ackerbohnen einweichen (geschälte Ackerbohnen 2 Stunden, ungeschälte Ackerbohnen über Nacht).
  2. Die Ackerbohnen abgießen, kalt abspülen. Bei ungeschälten Ackerbohnen kann nun die Haut entfernt werden.
  3. Bohnen zusammen mit dem Lorbeerblatt in einen Topf geben. Ausreichend Wasser dazugeben (etwa 2 cm höher als die Bohnen) und zugedeckt zum Kochen bringen. Danach auf kleiner Flamme ca. 30 Minuten kochen, bis die Bohnen komplett zerfallen sind. Hin und wieder umrühren.
  4. Optional: Jetzt die geschälten Kartoffeln dazugeben und mitgaren. Eventuell Wasser zufügen.
  5. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. In einer Pfanne 1 El Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin weich dünsten.
  6. Aus Essig, Salz, Pfeffer sowie 3 El Olivenöl eine Sauce rühren. Die noch warmen Zwiebeln hinzufügen.
  7. Falls die Ackerbohnen (und Kartoffeln) nicht zu einem feinen Püree zerfallen sind, kann mit einem Mixer nachgeholfen werden.
  8. Das Bohnen-Püree in einer flachen Schlüssel anrichten und die Zwiebeln mit Sauce darüber verteilen. Lauwarm servieren.

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Körnererbsen und mehr

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Ein zweiter Fokus des Demonstrationsnetzwerkes liegt auf Erbsen. Ökologische Betriebe ergänzen ihre Futtermischungen für Rinder, Schweine und Geflügel schon länger mit Körnererbsen aus eigenem Anbau. Konventionelle Betriebe ziehen langsam nach. So sind sie weniger auf importiertes Soja oder andere Eiweißkomponenten angewiesen. Erbsen bringen gute Erträge - direkt vor der Haustür und garantiert frei von Gentechnik.
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Mittlerweile erobern immer mehr neue Lebensmittel mit Hülsenfrüchten die Geschäfte. Wer jedoch solche mit Zutaten aus heimischem Anbau kaufen möchte, muss gezielt danach suchen.

Auch getrocknete Ackerbohnen sind nur schwer zu bekommen. Das gilt erst recht für Wintererbsen, von deren unvergleichlichem Geschmack Cecilia Antoni schwärmt. Sie steht daher im engen Kontakt mit Unverpackt-Läden, die zusammen mit ihren Kund*innen regionale Spezialitäten besonders zu schätzen wissen.

Am besten fragen Sie dort, in Hofläden oder direkt bei den Erzeuger*innen nach. So leisten Sie durch Ihre aktive Nachfrage einen Beitrag zur Renaissance heimischer Hülsenfrüchte.
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Projektbeteiligte

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Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen der BMEL Eiweißpflanzenstrategie.

Weitere Informationen unter
ble.de/Eiweißpflanzenstrategie
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