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Nachhaltige Insektenzucht

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Das Forschungsprojekt

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In Kambodscha und Thailand leiden viele Mütter und Kinder an Unterernährung. Insekten können hier einen guten Beitrag zur Ernährungssicherung leisten. Denn sie enthalten hochwertige Nährstoffe und werden ohnehin - anders als bei uns - traditionell gegessen. In Kambodscha hat die afrikanische Schweinepest die Lage zusätzlich verschärft, weil die Farmer ihre Bestände aufgeben mussten. Die Zucht und der Verzehr von Insekten können diese Ausfälle ein wenig abfedern.

Doch der übliche Wildfang allein reicht dazu nicht aus. Erfolgversprechender ist, wenn die Familien selber Insekten halten, um damit den eigenen Speiseplan anzureichern. Und um sie zu haltbaren Lebensmitteln zu verarbeiten und so zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften.

Lernen Sie auf den folgenden Seiten sowohl die Wissenschaftler und ihre Arbeit kennen als auch die Menschen in Asien, die davon ganz praktisch profitieren.
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Welche Insektenarten lassen sich wie erfolgreich und nachhaltig züchten? Und wie lassen sich daraus zusätzlich zum traditionellen Verzehr in marinierter und frittierter Form haltbare, sichere und nahrhafte Lebensmittel erzeugen? Zu diesen Fragen forscht das Projekt "IFNext" an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zusammen mit drei Universitäten und einer Organisation in Thailand und Kambodscha.

Während im Insektarium in Hannover optimale Züchtungsbedingungen und Verarbeitungsmöglichkeiten für Deutschland entwickelt werden, sammeln vierzig Familien in Asien erste Erfahrungen mit Einstiegspaketen zur eigenen Zucht - unter nachhaltigen Gesichtspunkten und angepasst an die jeweiligen Verhältnisse vor Ort.

Um die Ergebnisse möglichst vielen zugängig zu machen, ist eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und weltweite Vernetzung mit allen Interessierten wichtiger Bestandteil des Projektes. 

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und die Durchführung vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betreut und begleitet.


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Insektenzucht

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Alle drei Partnerländer arbeiten mit der Mittelmeergrille (Gryllus bimaculatus). Das Züchten von Grillen in kleinbäuerlichem Umfang hat viele Vorteile im Gegensatz zum Fangen wildlebender Tiere. Es sichert nicht nur die Ernährung der Familien, sondern ist besonders nachhaltig und klimaschonend: Die natürlichen Insektenbestände werden nicht angetastet. Das Futter stammt unter anderem aus wildwachsenden einheimischen Pflanzen und Beikräutern sowie Gemüse- und Obstresten. Außerdem lässt sich besser kontrollieren, dass die Insekten frei von Rückständen  wie Pflanzen- oder Insektenschutzmitteln sind. 
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Sichere Lebensmittel

Die Zucht von Seidenspinnern (Bombyx mori) hat in Thailand eine Jahrtausende währende Tradition. Bei der Seidenproduktion aus den Kokons fallen die Puppen als Nebenprodukt und Nahrung an. Sie werden traditionell leicht gewürzt im Wok gebraten und zusammen mit Reis gegessen. 

Das Projektteam untersucht, welche haltbaren Erzeugnisse sich zusätzlich aus den Puppen des Seidenspinners gewinnen lassen  - zum Beispiel Eiweißpulver - und welche Akzeptanz solche Erzeugnisse hätten. 
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Mit einem täglichen Arbeitsaufwand von nur ein bis zwei Stunden erzielen die in das Projekt aufgenommenen Familien pro Box eine gute Ernte: 20 bis 30 kg frische Grillen innerhalb von etwa 40 Tagen. Ein Teil dient dem Eigenverzehr als Beilage zu Gerichten mit Reis und Gemüse. Dazu werden die Grillen und andere Insektenarten in der Regel frittiert. In dieser Form werden die Insekten auch auf dem Markt verkauft.
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"Die Lebensmittelsicherheit muss gewährleistet sein."

Dr. Nils Grabowski erläutert, worauf bei der Weiterverarbeitung von Insekten zu achten ist.

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In einer Umfrage präferierten die Befragten in Thailand und Kambodscha die traditionellen Zubereitungsarten deutlich. Ursprünglich beabsichtigten die Forscher*innen haltbare Erzeugnisse durch Räuchern, Fermentieren und Einkochen zu entwickeln. Diese Methoden schnitten in der Umfrage aber weniger gut ab. Insekten als Knabberei oder Pulver konnten sich dagegen rund ein Drittel bis die Hälfte der Befragten gut vorstellen.

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Erfahrungen vor Ort

Die Versorgung der Tiere mit Wasser ist essentiell, sei es über saftiges Grünfutter oder durch die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit. In dieser kommerziellen Farm in der Provinz Takeo (Kambodscha) werden die Grillenbecken mit Trinkwasser besprüht. Es wird im Reisstroh gespeichert und nach und nach über Verdunstung wieder abgegeben.

Parallel dazu nutzen kambodschanische Wissenschaftler die Zeit zum Erfahrungsaustausch mit der Besitzerin. Diese Grillenfarm gehört nicht zu den IFNext angeschlossenen Kleinbetrieben.
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Projektbeteiligte

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Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Weitere Informationen unter

ble.de/Projektförderung
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