Das Forschungsprojekt
Mehlwürmer als Mehlzutat
Schon heute essen weltweit 2,5 Milliarden Menschen regelmäßig Insekten. Doch bei uns sind vor deren Genuss noch viele Fragen zu klären.
Auf den folgenden Seiten blicken wir zusammen mit Ihnen hinter die Kulissen der Forschung.
InsekBackGrundlagenforschung im Verbund
Anhand dieses Modellsystems lassen sich grundlegende Fragen klären: Wie müssen die "Mehlwürmer" technologisch aufbereitet werden? Wie ist es um die Lebensmittelsicherheit bestellt und wie um die Bioverfügbarkeit von Proteinen und Mineralstoffen? Und nicht zuletzt: Wie schmeckt das Ganze überhaupt?
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und die Durchführung vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betreut und begleitet.
Der Mehlwurm
Tenebrio molitor - der MehlwurmInhaltsstoffe und Forschungsfragen
- ... 16 % Proteine und alle essentiellen Aminosäuren, doch kann der Mensch die auch verdauen?
- ... 10 % Fett inklusive essentieller Fettsäuren, doch wie lange sind die Fette stabil?
- ... Calcium, Magnesium, Zink, Eisen, Folsäure und Vitamin B12, doch wie sieht es mit der Resorption aus?
- ... Chitin, doch wie wirkt dieser Stoff im menschlichen Organismus (Ballaststoff? Allergen?)
In den Laboren
Warum wird extrudiert?
Felix Ellwanger, Karlsruher Institut für Technologie:
„Mithilfe des Extrusionsverfahrens können wir die funktionellen Eigenschaften von Insekten, wie zum Beispiel die Wasserabsorption, modifizieren. So können wir Insekten beziehungsweise deren Mehle als funktionelle Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln einsetzen.“
Mit der richtigen TechnikVom Extrudat zum Mehl
Als Lösung entpuppte sich schließlich das Vormischen von Weizenmehl und Mehlwurm-Extrudaten. Das Mehl sorgte dafür, dass die lokale Konzentration an Mehlwurm bei der Zerkleinerung geringer ist. Somit wurden die Parameter für einen störungsfreien Prozess identifiziert und bei der Herstellung der Versuchsmengen angewandt.
In der Mühle
Was meint der Müller?Klaus Dobler, Störrmühle
Mischungen für Backversuche
Das helle Mehl links enthält keine Mehlwürmer. Das dunklere in der Mitte 5 % Mehlwurm-Extrudat und das ganz dunkle rechts sogar 20 %.
Proteinquelle mit Zukunft?
Wie schmeckt's?
Mehlwurmbrot und Insektencookies Zukunftsmusik oder schon bald Realität?
Mehlwurmbrot und Insektencookies Zukunftsmusik oder schon bald Realität?
In Deutschland ist die Akzeptanz noch gering
Ob und wann solche Produkte jedoch wie selbstverständlich in unseren Regalen liegen werden, hängt wesentlich von der Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbraucher ab. Noch ist diese eher gering. Doch im Zuge der Suche nach umwelt- und klimafreundlichen Proteinquellen kommen wir vermutlich auf lange Sicht nicht um Insekten herum. Hier ist neben Forschungsarbeit noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
Machen Sie den Selbstversuch und backen Sie Ihre eigenen Mehlwurm-Cookies.
Rezept für Mehlwurm-Cookies
240 g Weizenmehl
50 g Mehlwurmmehl
1 Tl Backpulver
1 Tl Salz
2 Eier
240 g Butter
150 g weißer Zucker
150 g brauner Zucker
1 Tl Vanillezucker
1 Msp. Zimt
360 g Schokoladentropfen
- Weizenmehl, Mehlwurmmehl, Backpulver und Salz vermischen.
- Eier und Butter mit weißem, braunem und Vanillezucker cremig schlagen.
- Langsam die Mehlmischung unterrühren und anschließend die Schololadentropfen unterheben.
- Den fertigen Teig mit zwei Teelöffeln zu kleinen Häufchen formen und auf Backpapier platzieren. Dabei genügend Abstand lassen.
- Etwa 10 Minuten bei 190 °C backen bis sie goldbraun sind.