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Los geht's

Das nicht perfekte Ei

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Das Forschungsprojekt

Immer mehr Menschen haben Lust auf eigene Hühner. Über die Hobby-Hühnerhaltung hinausgehend und weit entfernt von der vielfach kritisierten Massentierhaltung hat sich in den letzten Jahren ein Trend zu kleinen Legehennenbeständen auf landwirtschaftlichen Betrieben entwickelt. Die Freiland- und Bio-Eier von Kleinbeständen werden häufig direkt vermarktet. Ein Nischenmarkt, doch er erfüllt den Wunsch vieler nach Eiern aus tiergerechter und ökologischer Erzeugung – besonders in den Speckgürteln der Großstädte.

Das Ganze hat jedoch einen Haken: In jeder Form und Größe der Legehennenhaltung entstehen Eier, die nicht der Norm entsprechen. Und je mehr Hühner insgesamt gehalten werden, desto mehr solcher Eier gibt es. Aber im Gegensatz zu den Mengen großer Betriebe können die kleineren Eiermengen selten an die Industrie abgegeben werden. Wo landen dann diese Eier? Und was passiert eigentlich mit den Legehennen, wenn ihre Legeleistung nachlässt?

Begleiten Sie uns auf der Suche nach Antworten auf diese spannenden Fragen.
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Mit "nicht vermarktungsfähigen Eiern" (NVE) sind Eier gemeint, die zum Beispiel zur Gewichtsklasse S gehören oder als Schmutz- und Knickeier anfallen. Bisher gibt es keine Daten, wie Hühnerhalter*innen diese Eier aktuell verwerten. Das Institut  für Ländliche Strukturforschung sowie die Bio-Anbauverbände Bioland und Demeter möchten diese Lücke mit dem Projekt „Inwertsetzung Bio-Ei“ schließen.

Im ersten Schritt befragt das Projektteam Bio-Betriebe und Betriebe mit konventioneller Freilandhaltung, die zwischen 100 und 3.000 Legehennen halten. Im zweiten Schritt werden nachhaltige Verwertungsstrategien identifiziert und veröffentlicht. So möchte das Projekt einen Beitrag zum Schutz von Ressourcen und zur Abfallvermeidung leisten.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und die Durchführung vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betreut und begleitet.
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Am Hühnerstall

Einen guten Weg hat das Hofgut Oberfeld für sich eingeschlagen. Hier werden insgesamt 1.200 Hühner in zwei kleinen und einem größeren Mobilstall gehalten. Es ist nicht nur ein gutes Beispiel für diese Haltungsform. Es zeigt, wie sich sämtliche Eier - auch die "nicht vermarktungsfähigen" - nachhaltig verwerten und an eine dankbare Kundschaft bringen lassen.
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In Hofladen und Küche

Es gibt viele Möglichkeiten, was mit kleinen, verschmutzten oder geknickten Eiern passieren kann. Im ungünstigen Fall landen sie im Müll. Im günstigen Fall können die Landwirt*innen sie an Zwischenhändler oder Lebensmittelhersteller verkaufen. Oder die nicht perfekten Eier werden auf dem eigenen Betrieb zu Eiergerichten, Kuchen und belegten Brötchen verarbeitet, die im Café oder Hofladen große Beliebtheit erfahren. 

Doch in welchem Verhältnis steht der Aufwand zum Ertrag? Welche rechtlichen und hygienischen Hürden sind zu bewältigen? Und welche Strategien erfüllen letztlich die Kriterien einer nachhaltigen Verwertung? Darum geht es im Forschungsprojekt Inwertsetzung Bio-Ei.
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Die Leute lieben lose Eier

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Auf dem Hofgut Oberfeld landen täglich 850 bis 900 Bio-Eier direkt vom Hühnerstall im Hofladen. Alle sind einwandfrei, aber unsortiert. Das spart Arbeit und ist eine Form der Vermarktung, die im normalen Handel nicht möglich ist. Bezahlt wird kein Stückpreis, sondern nach Gewicht zum Kilopreis von 9,50 Euro.

Den Kund*innen gefällt dieses Angebot sehr. Sie können aus der Vielfalt von Größe und Form ganz nach ihrer Vorliebe und Verwendungszweck Eier auswählen. Gerade bei Kindern sind die kleinen S-Eier besonders beliebt.
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Althennen

Suppenhühner für Hühnersuppe

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Nach etwa 12 bis 16 Monaten stellt sich die Frage: Wohin mit den Althennen? Vor allem (Quer-)Einsteiger*innen machen sich darüber zu Beginn oft wenig Gedanken und vertrauen auf eine gewinnbringende Direktvermarktung als Suppenhühner.

Das ist grundsätzlich eine gute Idee und ganz im Sinne der Lebensmittelwertschätzung. Vor der Umsetzung stehen jedoch viele praktische und rechtliche Hürden. Das fängt bei der Schlachtung an und hört bei der Lagerung von tiefgekühlten Suppenhühnern oder fertiger Hühnersuppe im Glas auf.

Wer Glück hat, findet eine mobile oder eine im Umkreis gelegene Schlachterei sowie einen Betrieb, der die Weiterverarbeitung übernimmt. Alternativen sind entweder eigene Investitionen, die Abgabe an die Industrie oder die kostenpflichtige Entsorgung.

Wer kleine Mengen an Althennen schlachten lassen will, steht häufig vor dem Problem, dass die Schlachtbetriebe diese Mengen nur ungern annehmen. Daher ist das Thema ebenfalls ein Bestandteil des Forschungsprojekts.

Einfache Anleitung für Hühnersuppe
  1. Das Suppenhuhn in reichlich kaltem Wasser mit etwas Salz, Gewürzen (z. B. Lorbeer, Nelken, Wacholderbeeren) und Suppengemüse aufsetzen und zum Kochen bringen. Etwa vier Stunden auf kleinster Flamme köcheln lassen.
  2. Das Huhn herausnehmen und das Fleisch in mundgerechte Stücke zerteilen. 
  3. Weiteres Gemüse der Saison (z. B. Blumenkohl) oder Tiefkühlgemüse (z. B. Erbsen) und Nudeln in der fertigen Brühe garen.
  4. Das Fleisch zum  Gemüse zurück in den Topf geben.
Selbst gemachter Eierstich ist eine weitere köstliche Einlage - natürlich nicht nur für Hühnersuppe.
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Projektbeteiligte

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Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Weitere Informationen unter

ble.de/Projektförderung
Ökolandbau.de
Bundesprogramm.de


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