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Los geht's

Verpackung aus dem Meer

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Das Forschungsprojekt

Wer schon mal in einem Sushi- Restaurant war, kennt den grünen Algensalat und die dunkelgrünen Algenblätter, die Sushirollen zusammenhalten. Doch auch, wer keinen Fisch mag, hatte vielleicht schon Algen auf dem Teller. Sie sind Basis einiger Geliermittel, die in Suppen und Joghurt vorkommen können.

Algen sind eine gesunde Ergänzung des Speiseplans. Sie enthalten Eiweiß, Ballaststoffe und nur wenig Fett und Kalorien. Doch Algen können noch mehr. Möglicherweise sind sie sogar das Verpackungsmaterial der Zukunft. 

Erfahren Sie auf den folgenden Seiten, woran Wissenschaftler*innen arbeiten, damit Sie zum Beispiel Fisch und Chips vielleicht schon bald in kompostierbaren Snackboxen aus Algen kaufen können. Und im Idealfall sind die sogar essbar wie eine Eiswaffel.
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Essen To-Go ist im Trend, trägt aber leider zu wachsenden Müllbergen bei. Für Abhilfe könnten biologisch abbaubare Verpackungen sorgen, die nach dem Genuss von Burger, Salat oder Pommes in der Bio-Tonne oder auf dem Kompost landen.

"Mak-Pak" heißt ein Projekt der Hochschule Bremerhaven mit dem Alfred-Wegener-Institut und der Firma Nordsee als Partner, das solche Ideen Realität werden lässt. Hierbei dienen Makroalgen aus der Nordsee als neuartiges Material für Snackboxen oder andere Einwegverpackungen, die im Außer-Haus-Verzehr üblich sind. 

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und die Durchführung vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betreut und begleitet.

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Von der Nordsee ins Labor

Algen könnten theoretisch als nachwachsende Rohstoffe direkt in der Nordsee gezüchtet und geerntet werden. Doch das verträgt sich schlecht mit dem Tourismus und erst recht mit dem Schiffsverkehr an den Küsten. Und es ist fraglich, ob solche Algen den hohen Anforderungen an eine Lebensmittelverpackung entsprechen.

Alternativ erforschen die Wissenschaftler*innen daher, wie sich Algen in Aquakultur mit künstlichem Seewasser züchten lassen. So ist deren Qualität besser zu kontrollieren. Außerdem können funktionelle und ernährungsphysiologisch günstige Inhaltsstoffe gezielt eingestellt werden.

Weitere Pluspunkte: Eine derartige Zucht wäre sogar abseits der Küsten möglich und es käme nicht zu einem Eingriff in marine Ökosysteme.
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Die perfekte Verpackung?

Makroalgen haben tolle Eigenschaften, die sie zu einem idealen Rohstoff für die Verpackungen von Lebensmitteln machen:
  • Algen sind beliebig formbar und stabil.
  • Ihre Inhaltsstoffe halten Bakterien fern.
  • Algenverpackungen bestehen zu 100 % aus Algen.
  • Ernte und Verarbeitung verbrauchen wenig Fläche und Energie.
  • Verpackungen aus Algen sind zu 100 % biologisch abbaubar.
Doch um eine reelle Chance als Alternative zu etablierten Materialien zu haben, müssten kostengünstig riesige Mengen produziert werden können. Das gelingt heute noch nicht. Die ersten Schritte auf dem Weg zur Produktion im industriellen Maßstab sind jedoch gemacht.
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In Laborversuchen haben die Wissenschaftler*innen bereits erfolgreich glibberige Algen in formstabile Schalen verwandelt. Bis zur Serienreife und Massenproduktion dauert es allerdings noch ein wenig.

Und auch zur nachhaltigen Entsorgung besteht noch Forschungsbedarf. Grundsätzlich sind Algen nicht nur biologisch abbaubar, sondern liefern auch wertvollen Kompost für die Landwirtschaft. Doch wie lange dauert es bis zur vollständigen Verrottung? Und funktioniert die auch unter herkömmlichen Bedingungen oder nur bei bestimmter Temperatur und Luftfeuchtigkeit?

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Genial wäre, wenn die Algenverpackung wie eine Eiswaffel essbar wäre und so gar kein Müll mehr anfallen würde. In einer Befragung mit 114 Teilnehmenden fanden fast alle diese Idee gut und 88 % würden Lebensmittel in einer solchen Verpackung auch kaufen.

Und wie schmeckt das Ganze? Als Unterlage für Kartoffelsalat gaben 74 % der Befragten den Algen die Note gut bis sehr gut. Zusammen mit Seelachs oder Backfisch schmeckte sie sogar 92 %. 

Ob und wie sich die neuen Verpackungen dann wirklich in der Praxis bewähren, bleibt spannend. Sobald sich größere Mengen fertigen lassen, geht die Forschung auch an dieser Stelle in eine nächste Runde.
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Projektbeteiligte

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Vollbild
Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Weitere Informationen unter
ble.de/Projektförderung

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