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Los geht's

Anders einkaufen - nachhaltiger ernähren

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Das Forschungsprojekt

Im Supermarkt oder Discounter lässt sich der Einkaufswagen im Handumdrehen mit allen Lebensmitteln füllen, die das Herz begehrt. Doch ist diese Form des Einkaufs auch nachhaltig? Immer mehr Menschen bezweifeln das und nutzen daher alternative Möglichkeiten. Sie abonnieren zum Beispiel Bio-Kisten mit regionalen Produkten, kaufen bei Marktschwärmern oder gärtnern selbst im Rahmen von Urban Gardening.

Doch sind das realistische Modelle für die Zukunft? Führen sie wirklich zu einem nachhaltigeren Lebensstil? Und welche Hürden im Alltag sind zu bewältigen? Was schon heute geht, erforschen und zeigen engagierte Menschen in Berlin.
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Wie wirkt sich die Nutzung alternativer Plattformen konkret auf die Praktiken Planen, Besorgen, Lagern, Kochen, Essen und Entsorgen aus? Leben Menschen, die "anders" einkaufen und sich versorgen, auch anders im Sinne von nachhaltiger?  Diese und andere Fragen stellten die Forscher*innen der Humboldt-Universität zu Berlin bisher in 25 Haushalten. Dabei untersuchen sie auch, welche Verantwortung und Arbeitsbelastung Frauen und Männer bei der Versorgung des Haushaltes haben und was das für ihren Alltag bedeutet. 

Hinter allem steckt das große Ziel, praxistaugliche Strategien für einen nachhaltigen Konsum zu entwickeln und zugleich Handlungsempfehlungen für die Politik abzuleiten.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und die Durchführung vom Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betreut und begleitet.


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In Berlin haben Verbraucher*innen viele Alternativen zu den klassischen Einkaufsmöglichkeiten. Manche funktionieren analog, manche digital oder kombinieren beides. Das Forschungsprojekt PLATEFORMS untersucht, welche der folgenden Möglichkeiten die Befragten nutzen und wie sich das auf ihre Ernährungspraktiken auswirkt.

In Unverpackt-Läden können Kund*innen die Ware in mitgebrachte oder bereitgestellte Behälter packen.

An mehreren Verteilerpunkten der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) holen die beteiligten Haushalte ihren wöchentlichen Ernteertrag ab und unterstützen regionale Erzeuger*innen.

Mit der Märkische Kiste wird Obst und/oder Gemüse direkt nach Hause geliefert.

Hello Fresh ist eine Mahlzeitenkiste, die online bestellt wird und Rezepte inklusive aller benötigten Zutaten liefert.

Die Plattform Marktschwärmer kombiniert die digitale Bestellung regionaler Produkte mit der Abholung an einer zentrale Stelle in der Nachbarschaft. 

Foodsharing dient der Rettung und Verteilung von Lebensmitteln, die die Betriebe sonst wegwerfen würden.

Den gleichen Ansatz verfolgt SIRPLUS.  Überschüssige Lebensmittel bietet der "Rettermarkt" an oder können per Online-Shop bestellt werden.

Die digitale Stadtkarte Mundraub verzeichnet, wo in der Umgebung zum Beispiel Obstbäume zum Selber-Pflücken zu finden sind.

Beim Urban Gardening gärtnern und ernten Menschen gemeinsam auf öffentlichen Flächen. 

Wer mehr dazu wissen möchte, findet konkrete Informationen und Beispiele rund um essbare Städte und alternative Einkaufsorte auch beim Bundeszentrum für Ernährung.
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Marktschwärmerei als Beispiel

Marktschwärmereien kombinieren Online-Shopping mit dem direkten Kontakt zu regionalen Erzeuger*innen. Die bringen nur das auf den Markt in der Nachbarschaft mit, was ihre Kund*innen ein paar Tage vorher am PC oder Smartphone bestellt haben. 

Aktuell gibt es über 60 Marktschwärmereien in ganz Deutschland. Weitere sind im Aufbau. Sie verkaufen nur Produkte regionaler Landwirt*innen oder ortsansässiger Verarbeiter*innen - zum Beispiel  Bäcker*innen. So vermeiden sie lange Transportwege und verschaffen den Betrieben der Region einen fairen Zugang zum Markt. 


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Erste Ergebnisse

Die Zeit, die sie für die Beschaffung von Lebensmitteln einplanen müssen, ist für viele Befragte ein wichtiges Kriterium bei der Wahl ihrer bevorzugten Plattform. 

Erhellend ist auch die Einstufung in vier sehr verschiedene Einkaufs- und Konsumtypen, die sich durch die Gespräche herauskristallisierten.

Dr. Meike Brückner und Sandra Čajić berichten im Interview von den ersten Ergebnissen ihrer Umfragen.


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Wie geht es weiter?

Oft besteht ein starkes Spannungsfeld zwischen den eigenen Ansprüchen an die Versorgung der Familie und einen ethisch-politisch "korrekten" Lebensstil. Manchmal werden nachhaltige Praktiken als überfordernd empfunden. 

Diesen Spagat müssen meist die Frauen leisten. Sie sind nach wie vor die Hauptversorgerinnen des Haushaltes, wenn es ums Essen geht. So wundert es nicht, dass in 19 der bisher 25 Berliner Interviews allein die Frauen Rede und Antwort standen. Eine Beobachtung, die aus feministischer Sicht kritische Fragen aufwirft und weiteren Forschungsbedarf zeigt.
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Wer jedoch einmal angefangen hat, selber Gemüse in der Stadt anzubauen, Lebensmittel zu retten oder bewusst bei lokalen Erzeuger*innen einzukaufen, entdeckt immer mehr Hebel für einen insgesamt nachhaltigen Lebensstil: Beim Einkauf anderer Konsumgüter wie Kosmetika oder in den Problemfeldern Verpackung und Mobilität. 

Mindestens ebenso wichtig wie das vorbildliche Verhalten Einzelner ist jedoch, dass alle Menschen teilhaben können. Daher möchten die  Wissenschafler*innen herausfinden, wie man die Plattformen zukünftig besser in den Alltag einbauen und Hemmschwellen senken kann. Ein gerechter und demokratischer Zugang für alle Bürgerinnen und Bürger liegt ihnen dabei besonders am Herzen.
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Projektbeteiligte

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Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Weitere Informationen unter

ble.de/Projektförderung
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