Rotkohl kann mehr
Ein Rotkohl packt aus
Und haben Sie sich schon mal gefragt, wie es sein kann, dass tischfertiger Rotkohl im Laden so billig ist?
Das und vieles mehr erfahren Sie in diesem Webspecial des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE).
Rotkohl kann mehr
Was es mit den rot-blauen Pflanzenfarbstoffen auf sich hat und wieso sie so besonders gesund sind, berichtet eine Oecotrophologin des BZfE auf der nächsten Seite.
Ist Rotkohl altmodisch? Nein, er wird neu entdeckt!
In der folgenden Grafik sehen Sie, wie sich die Erntemengen in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt haben.
Ein Glas Rotkohl erzählt
Vom Feld auf den TellerWie kann Rotkohl so günstig sein?
Wie kommt der Kohl ins Glas? Wie läuft bei uns die Herstellung dieser Konserven ab? Schauen wir einmal, wie einer der Marktführer für Rotkohlkonserven in Deutschland arbeitet. Ein Landwirt, der Vertragsanbau betreibt, berichtet. Sein Rotkohl geht an die Industrie und daher muss er beim Anbau auf viele Dinge achten.
Ein Insider berichtet Wie funktioniert der Markt?
Ein Insider berichtet Wie funktioniert der Markt?
Um mehr über die Strukturen in der Sauerkonservenindustrie zu erfahren, haben wir Agraringenieur Reinhard Holzförster einige Fragen gestellt. Über 30 Jahre hat er in der Branche gearbeitet.
Für frei angebauten Industrierotkohl gibt es in der Mehrzahl der Jahre keinen Markt, weder im Inland noch im europäischen Ausland. Freie Mengen entstehen in der Regel in Jahren mit guten Wetterbedingungen bei den Frischkohlproduzenten. Wenn nämlich die Kopfgrößen für den Frischmarkt, die erheblich geringer sind als beim Industriekohl, überschritten werden. Dann drängt dieser Überschuss auf den Verarbeitungsmarkt.
Umgekehrt entsteht Nachfrage bei den Frischkohlanbauern von Seiten der Industrie, wenn es so aussieht, als würden die Vertragsanbauflächen nur knappe Ernten liefern. Der Umfang der Vertragsanbauflächen an sich ist also schon eine Spekulation auf die zukünftigen Erntemengen im Herbst.
Ein Risiko für den Kohlanbau ist vor allem fehlender Regen. Nicht alle Rotkohlanbauer in Deutschland haben Bewässerungssysteme für trockene Sommer. Hinzu kommt immer das Risiko, dass Feldbestände von der Innenblattnekrose, einer Pflanzenkrankheit, betroffen sein können. Solche Köpfe werden dann manchmal aussortiert.
Das heißt, auch Rotkohl oder Weißkohl sind manchmal so eine Art "Spekulationsware“?
Ja, Rotkohl und Weißkohl werden in manchen Jahren auch zum Spekulationsobjekt und zwar immer dann, wenn die unter Vertrag genommenen Mengen nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. Normalerweise verlangt die Industrie ein Mindestkopfgewicht von 2,5 Kilogramm pro Kopf. Wenn Sie das mal mit einem Rotkohl im Gemüseregal Ihres Supermarktes vergleichen, ist das oft fünf mal so viel wie ein frisch gekaufter Kopf. Wenn die Industrie aber zu wenig Ware hat, dann akzeptiert sie auch kleinere Köpfe, für die dann aber viel mehr gezahlt werden muss. In Extremsituationen zahlt man dann das Vierfache des Einkaufspreises am freien Markt.
Und merken die Kunden das dann am Preis im Supermarkt?
Es klappt fast nie, dass der Handel höhere Preise an den Kunden weitergeben kann. Und wenn es mal ein paar Cent hoch gegangen ist, dann nimmt das nächste Jahr mit niedrigeren Preisen den Aufschlag gleich wieder weg. Die Konkurrenz ist enorm.
Kann man es also gar nicht riskieren, auch ohne Vertrag mit einem Verarbeiter Kohl anzubauen?
Doch, es gibt auch Anbauer, die gezielt Industrieware ohne Vertrag anbauen und aus Erfahrung im mehrjährigen Durchschnitt gut damit gefahren sind. In den jeweiligen Vertragsanbaugebieten selbst wird der freie Anbau nicht so gern gesehen weil die Fabriken vor Ort möglichst große Mengen zu festen Preisen beziehen wollen.
Vielen Dank, Herr Holzförster. So haben viele Verbraucher den Kohlmarkt sicher noch nie betrachtet.
Eine Reportage zum Kohlanbau in Nordhessen mit vielen ausführlichen Hintergrundinformationen finden sie hier www.aid.de/downloads/lw-koepfe-muessen-wie-rohe-eier-behandelt-werden.pdf
Wenige Cent für ein Glas Rotkohl Wie kalkulieren die Hersteller?
Wenige Cent für ein Glas Rotkohl Wie kalkulieren die Hersteller?
Reinhard Holzförster ist Agraringenieur und hat drei Jahrzehnte in der Sauerkonservenindustrie bei der Firma Hengstenberg gearbeitet. Dort hat er Gemüseanbauer beim Weiß- und Rotkohlanbau, aber auch bei Roten Beeten und Einlegegurken beraten. Auch die tägliche Lieferdisposition und Rohwarenabrechnung hat er verantwortet.
Die Bauern erhalten für die angelieferte Rohware zwischen 8 und 10 Cent pro kg. Die Ausbeute im Verarbeitungsprozeß beträgt zwischen 85 und 90 Prozent der angelieferten Rohware. Das heißt, die Kosten nur für den Rotkohl liegen für ein Glas zwischen 9 und 12 Cent pro Kilogramm. In einem handelsüblichen Glas mit 720 ml Inhalt sind 650 Gramm verarbeiteter Kohl enthalten.
Das heißt: Es steckt also für ungefähr 6 bis 7,5 Cent Rotkohl in einem Glas.
Hinzu kommen verschiedene andere Zutaten, die den Rotkohl würzen und haltbar machen, wie:
Zucker = ca. 55 Gramm pro Glas = ca. 3,5 Cent pro Glas
Gewürzaromen = ca. 1 Cent pro Glas
Branntwein- und Apfelessig = ca. 50 ml pro Glas = ca. 7,5 Cent pro Glas
Und auch das Glas selber ist ja nicht umsonst:
Glas = 20 bis 25 Cent pro Glas
Deckel = 5 bis 8 Cent pro Glas
Etikett = 1 bis 2 Cent pro Glas
Die Summe der Materialkosten liegt pro Glas also bei ca. 44 bis 55 Cent. Das ist aber längst nicht alles. Dazu kommen:
Löhne für Rohwareaufbereitung in der Fabrik, für die Personalkosten der Konservenfabriken in Buchhaltung, im Marketing und im Verkauf. Nicht zu vergessen die Energiekosten in der Fabrik für Strom, Heizmaterial und für das benötigte Wasser. Das muss nachher auch wieder aufbereitet werden und kostet noch mal Geld. Die Fabriken unterhalten hierzu oft eine eigene Abwasserkläranlage. Die fertigen Gläser müssen außerdem gelagert und zu den Kunden transportiert werden.
Der Gewinn eines Unternehmens an einem einzelnen Glas Rotkohl ist niedrig.
Bioanbau - was ist anders?
Was ist bei Bio anders? Ein Blick hinter die Kulissen
Anzucht, Umpflanzen und dann?
Wie genau der ökologische Anbau von Kohl funktioniert, finden Sie zusammengefasst in einem Infotext unter dem folgenden Link
http://www.aid.de/downloads/rotkohl-vom-bio-landwirt.pdf
Wer die Erklärung von Bio-Landwirt Bolten persönlich hören möchte, der scrollt einfach weiter auf die nächste Seite.
Konkurrenz auf dem AckerWas tun gehen Unkraut?
Ökologisch Düngen Was tun ohne Mist?
Der Betrieb Bolten vergärt vor allem Kleegras und bringt den dabei entstandenen Dünger dann für ein gesundes Wachstum seiner Gemüsekulturen auf die Äcker aus. Da das Kleegras ohnehin Teil der vielfältigen Fruchtfolge ist, ist dies auch Teil eines nützlichen Kreislaufes.
Bio - gewusst wie! Maschinenhacke gegen Unkraut
Das scheinbar so aufwändige, späte Umpflanzen bringt sogar Vorteile. Man kann nämlich auf dem großen Acker vorweg erst noch eine Vorkultur anbauen, z.B. Spinat. Bis zum Umpflanzen der Kohlsprösslinge ist der schon geerntet.
Außerdem positiv: Wenn die Kohlpflanzen bereits in einem kräftigen Stadium auf den freien Acker kommen, sind die Pflanzen nicht mehr so anfällig für Verbiss durch hungrige Hasen oder Vögel.
Küchengeheimnisse ...
Zum AnfangTiefgefroren oder im Glas? Wie kaufen wir unseren Rotkohl?
Geben Sie Rotkohl eine Chance? ...er hat sie mehr als verdient!
Küchenarbeit Worauf ist beim Verarbeiten von Rotkohl zu achten?
2. Zum Schneiden des Rotkohls eignet sich am besten ein großes Messer mit Wellenschliff.
3. Da manche Rotkohlsorten stark färben, besser alte Brettchen oder solche aus Glas verwenden.
4. Gegebenenfalls Gummihandschuhe anziehen.
5. Mit etwas Zitronensaft lassen sich verfärbte Finger reinigen.
Rotkohl braucht keine Klöße!Kreativ kochen mit dem Traditionsgemüse
Was ihn aber bei vielen Menschen heute immer beliebter macht: Rotkohl schmeckt auch sehr gut roh! Im Grunde braucht es nur Salz, Öl und Essig, eventuell noch etwas Obst oder Nüsse. Der Rohkostsalat ist nicht nur gesund, sondern auch richtig lecker. Wir empfehlen einen Kohlsalat mit orientalischer Note. Natürlich kann man auch einen deftigen Auflauf mit Rotkohl zubereiten.
Gleich sehen Sie: Auch im Smoothie macht er eine gute Figur!
Sauerkraut aus Rotkohl Ist das lecker?
Das "rote Sauerkraut" enthält ebenso wie die weiße Variante nützliche Milchsäurebakterien, die die Darmgesundheit fördern. Solch ein fermentierter Rotkohl ist reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen.
Alle Rezepte bekommen Sie auf der nächsten Seite.
Rezeptevon den Experten des BZfE
Rotkohlrezepte als PDF-Datei